Würzwische 2011

Baldrian
Krampflösendes +beruhigendes Mittel

Beifuß „Wermut“

Enthält Bitterstoffe, gilt schon seit 2000 Jahren als Heil- und Räucherpflanze; säubert das Hormonsystem, wirkt entgiftend, anwendbar bei Galle- und Darmstörungen, Verdauungsschwäche und schwachem Magen, macht Gänse- und Entenbraten bekömmlicher.

Dost „Wohlmut“ „Wohlgemut“ (Origanum)
Enthält ätherische Öle + Gerbstoffe
Majoran ist eine Unterart anwendbar als kräftigendes Bad oder als Tee:
Verdauung fördernd, Husten stillend, Husten lösend, entzündungshemmend, krampflösend, Wind treibend, vorbeugend bei Kolikneigung.
Macht fröhlich und heiter, Zufriedenheit verschaffend und Lust zur Arbeit (!), deshalb gaben ihn die alten Griechen ins Essen.
Bevor man den Hopfen bei uns eingebürgert hat, nahm man Dost als Bierwürze, deshalb ist Dost auch als Berghopfen benannt.

Drei Nüsse
Die Haselnuss symbolisiert den ewigen Kreislauf zwischen Leben und Tod und steht für Weisheit und Heilung. Wünschelruten werden aus Haselzweigen hergestellt. Haselnusszweige im Fensterrahmen sollen das Haus vor Blitzeinschlag bewahren. Eine Krone aus Haselnusszweigen soll Wünsche erfüllen können.
Spirituelles Räuchern: Haselnussholz mit Salbei und Lorbeer. Der für den Palmwedel verwendete Haselstab wird geschält, da der Glaube besteht, dass sich Hexen gerne zwischen Holz und Rinde des Haselstabs verbergen. Schutz vor Unheil. Nervenstärkend, Gefäße unterstützend, Cholesterin senkend, den Zuckerwert stabilisierend, Nüsse mindern das Risko für Infarkte sowie Magen- und Prostatakrebs.

Großer Wiesenknopf „Blutsköpfe“ (sanguisorba officinalis)
Seit dem Mittelalter in dem Ruf ein blutstillendes Mittel zu sein, worauf der lateinische Name hinweist sanguis = Blut sorbere = einsaugen Ausgezeichnete Futterpflanze und wird vom Vieh gerne gefressen.

Goldrute (Solidago)
Bei Nierenleiden + Blasenentzündung, Störungen der Harnabsonderung, Rheuma, Gicht, Ekzemen, krampflösende und harntreibende Wirkung, Wundheilung: Frische Blätter legt man auf schlecht heilende Wunden.

Hirtentäschel
Ist benannt nach seinen seitlich am Stängel befindlichen herzförmigen Samen, die aussehen wie die Tasche eines Hirten, als Tee: Fieberstillende Wirkung

Kamille
Die Kamille hat einige Doppelgängerinnen, mit denen sie oft verwechselt wird. Das Unterscheidungsmerkmal zu anderen, weniger heilkräftigen Kamillenarten: Der längs aufgeschnittene Blütenkopf ist bei der echten Kamille innen hohl.
Die Kamille sollte auf keinen Fall in Verbindung mit den Schleimhäuten gebracht werden, da sie diese austrocknet!
Also nicht (!), wie früher üblich, die Augen mit Kamillentee auswaschen oder Sitzbäder mit Kamille anwenden. Also am besten auch keinen Kamillentee trinken. Man kann sie stattdessen anwenden beispielsweise als Kräuterkissen bei Schlafstörungen.

Königskerze
Als Tee: beruhigend bei trockenem Husten, Heiserkeit und Bronchitis.
Umschläge mit Blättern und Blüten erweichen Geschwüre.

Johanniskraut
Als Tee: bei Einschlafstörungen + innerer Unruhe, beruhigend, entspannend, gegen Kopfschmerzen
Öl als Einreibemittel zur Schmerzlinderung: bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, Verstauchungen, Verrenkungen, bei Blutergüssen, Gürtelrose, Ischias, Verbrennungen + Verbrühungen, Steinleiden aller Art.
Wer unter Blähungen leidet, sollte ein heißes Bad nehmen, anschließend Ober- und Unterbauch mit Öl einreiben. Dies hat sich auch bei Säuglingen bewährt.

Labkraut
gelbes Labkraut, weißes Labkraut, Klett- oder Kleb- kraut
Aufguss bei Nierensteinen, Nierenbecken- und Blasenentzündung
Im Sommer kann man sich einen Labkrautkranz winden und unter das Bett legen, für ein erholsameren Schlaf. Das wirksamste ist das gelbe Labkraut.
Steckt man einen Zweig in frische, unbehandelte Milch, gerinnt sie nach 2 Tagen. (Dickmilch)
Labkraut- Tee hilft bei Lymphdrüsenerkrankungen oder -schwellungen (Halswickel) Strahlen abweisend!!!!

Leinkraut „Flachs“
Enthält Ameisensäure, Gerbsäure, Apfelsäure, Zitronensäure, Glykosid Binarin und Gummi. Hausmittel gegen Harn- und Stuhlverhaltung, Wassersucht, Gelbsucht, Venenentzündung. Als Tee oder Salbe.

Mariendistel
Zur Anregung der Milchproduktion bei Stuten. Zur Leberreinigung und Leberkräftigung. Anregung der Leberzellenbildung. Verringert die Fett- und Medikamenteneinlagerung in die Leber.

Mädesüß
Man findet Mädesüß überall, wo nicht gedüngt ist. Die verschlossene Knospe duftet beim Zerdrücken stark nach Bittermandel. Mädesüß enthält Salizylsäure (gut bei Gelenkschmerzen), Gerbsäure und Mineralsalze. Es hilft bei Harnausscheidung, Zellulitis, Fettleibigkeit, Hexenschuss, Gicht, Rheuma und Ischias, bei Magen- und Darmgeschwüren, bindet Magensäure und wirkt fiebersenkend und entzündungshemmend. Wegen der Inhaltsstoffe sollte man Mädesüß nur überbrühen und NICHT KOCHEN!

Malve/Rosenmalve
Äußere Wirkung: Brand-, Schürf-, Stichwunden, Insektenstiche.
Innere Wirkung: Tee gegen Husten und Heiserkeit.

Odermennig
Als Tee bei Magen- und Darmbeschwerden aller Art, bei Neigung zu Gallenkolik, bei Leberleiden.

Pfefferminz
Beruhigt + entspannt Magen und Darm, bei Kolikneigung und Blähungen, bei Erkrankungen der oberen Atemwege

Rainfarn Giftig! „Muttergottesstab“
NUR ÄUßERLICH ANWENDEN!
Reich an ätherischen Ölen. Wurmkraut/Wurmmittel, Färbe- und Duftpflanze gegen Ungeziefer wie Flöhe und Läuse. In der Tierheilkunde wurde Rainfarn Kühen und Kälbern gegen Durchfall verabreicht. Als Breiumschlag soll er bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen.

Ringelblume
Sie ist eine der bedeutendsten Heilpflanzen, deshalb sollte sie in unserem Garten heimisch sein.
Als Tee: blutreinigend
Als Salbe: bei Venenentzündungen, Ekzemen, Pilzgeflechten, bei Stoß- Stich- und Platzwunden.
Diese beliebte Salbe wird hergestellt, indem man bspw. Blütenköpfe in Schweineschmalz einlegt.

Salbei
Lindert Insektenstiche, wenn die Blätter zerrieben werden. Den Salbei hat schon Karl der Große für die Kloster- und Bauerngärten empfohlen. Er ist blutstillend, harntreibend, stärkend und fruchtbarkeitsfördernd. Als Tee ist er ein bewährtes Mittel zum Gurgeln bei Mund- und Rachenentzündungen.

Schafgarbe
Sie enthält ätherische Heil- und Bitterstoffe, wirkt antiseptisch (=entzündungshemmend) entkrampfend, schleimlösend, verdauungsfördernd, fierbersenkend, schmerzlindernd, blutreinigend. Hilft bei Harnwegsinfektionen, Verdauungsschwäche, Rheuma, Bronchitis, Magenschwäche, Darmentzündungen und Gallestau. Wenn die grünen Blätter der Schafgarbe auf Wunden gelegt werden, schließen diese besser.

Spitzwegerich
Leicht antibiotische Wirkung
Zur Linderung von Kartharren der oberen Luftwege, Bei Husten, fiebrigen Bronchial- und Lungenleiden, bei Reizungen des Verdauungstraktes, bei Insekten- und Brennnesselstichen.

Storchenschnabel „Ruprechtskraut“
Enthält Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle und organische Säuren.
Äußerlich: Bei Ohrenleiden als Tinktur (bei Tinnitus) oder frisches Kraut als Halswickel, bei Durchfall, Nasenbluten, Hautproblemen/Ekzemen.
Der Tee hilft bei starker Periode und Kinderwunsch (2 Tl Kraut auf ¼ Liter Wasser; tgl. 2 Tassen)

Thymian „Quendel“ „Mariabettstroh“
Kommt aus dem griechischen und bedeutet „Lebenskraft und Mut“. Griechische und römische Soldaten badeten darin, um stark zu werden. Edelfrauen stickten den Turnierherren das Kraut aufs Banner. Bei der Vorbereitung auf eine Prüfung ist Thymiantee eine ausgezeichnete Unterstützung. Für das Haar, für Überanstrengte und Genesende, gegen Husten, Rheumatismus, Magenbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, bewährtes Schnupfenmittel.

Wegwarte „Zichorie“
Bitteres Anregungs- und Kräftigungsmittel des Verdauungstraktes, Appetit fördernd, fördert Galleabfluss, Entgiftungsmittel der Milz, bei Leberstörungen, Kaffeeersatz. Laut einer Sage wartete die Geliebte eines jungen Ritters, der an einem Kreuzzug teilnahm, am Wegrand vor dem Stadttor mit ihren Hofdamen auf seine Rückkehr. Doch der Ritter kam nicht zurück. Auch als sie schon nicht mehr an seine Rückkehr glaubten, weigerte sich das Burgfräulein die Hoffnung aufzugeben. Schließlich hatte der Himmel ein Einsehen. Das Burgfräulein wude mit seinen Hofdamen in Blumen – Wegwarten – verwandelt, wobei sich die Hofdamen in blaue und die unglückliche Verliebte in eine weiße Wegwarte verwandelt wurden.

Zinnkraut/Schachtelhalm
Damit wurden Zinngefäße gereinigt.
Als Tee: bindegewebsstärkend, harntreibend, Niere- und Blase durchspülend, Wassersucht, Mundentzündungen.
Auch Bestandteil einer Brennesseljauche als Dünge- und Kräftigungsmittel für Pflanzen.

Quellenangaben:
„Der Wildkräutergang mit Eva Aschenbrenner durch’ s Jahr“, Kosmos Verlag
„Lexikon der Frauenkräuter“, Margret Madejsky, AT Verlag
„Kinderwerkstatt Frauenkräuter – Mit Kindern die Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen entdecken“, Andrea Frommherz, Edith Günter-Bierdermann, AT Verlag
„Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor“, Wolf-Dieter Storl, AT Verlag